Entwicklung

Entwicklung Mensch

Die Entwicklung und Reifung des Gehirns beeinflussen das Verhalten und die Aufnahmefähigkeit.

Das Überspringen oder nicht erreichen von wichtigen Entwicklungsschritten kann zu Auffälligkeiten beitragen und erfordert von den Betroffenen ein hohes Maß an Anstrengung, um das fehlende Gleichgewicht zwischen Körper und Gehirn auszugleichen. Eine solche neurophysiologische Unreife kann sich in kognitiven, emotionalen aber auch in sozialen Bereichen äußern.

Frühkindliche Reflexe bleiben dabei erhalten, statt wie üblich durch reifere Bewegungs- und Verhaltensmuster abgelöst zu werden.

Mithilfe bestimmter Bewegungsübungen kann eine Nachreifung des Gehirns und eine deutliche Verbesserung der Lebenssituation erzielt werden. Frühkindliche Reflexe können abgebaut werden, um bisherige Hürden zu überwinden und eine veränderte Wahrnehmung bringt Lebendigkeit/Gesundheit und Lebensfreude mit sich. Neugierde als Motor für das Lernen inclusive. Vertrauen und Selbstvertrauen, Authentizität und Ehrlichkeit die Folge. Persönlichkeit statt Unsicherheit. Verständnis, statt Missverständnis.

Bis zur Geburt hat die Natur bereits während der pränatalen Phase einige Schritte für eine gesunde Entwicklung vorgegeben. Bereits in der Schwangerschaft, in der Gebärmutter, sind Bewegungen der Motor für die Entwicklung. Ausgelöst durch Reize. Frühkindliche Reflexe sichern das Überleben und werden im Laufe des ersten Lebensjahres abgebaut bzw. durch ein reiferes System abgelöst. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf den Bewegungen, die innerhalb des ersten Lebensjahres stattfinden sollten. Die Interaktionen mit den Bindungspersonen sind dabei entscheidend, um ein tragfähiges Fundament entwickeln zu können.

Auf diesem Fundament können die weiteren Phasen aufbauen. Mit sicherem Gleichgewicht auf zwei Beinen kann nun die Welt entdeckt werden. Diese frühkindlichen Prozesse, sind dabei Meilensteine in unserer Entwicklung. Zum Erreichen des Gleichgewichtes vergeht ungefähr ein Jahr. Bis zu diesem Zeitpunkt leistet das Nervensystem bereits eine Hochleistung.

Ein störungsfreier Ablauf dieser Entwicklungsphase stellt somit die Basis für ein tragfähiges Fundament dar. Bis zum Erwachsen werden dauert es dann noch viele Jahre und es folgen wichtige Entwicklungsphasen. Auf tragfähigem Fundament wird es möglich sein, sich selbst zu Vertrauen und seine Persönlichkeit ausreifen zu lassen. Dabei werden weiterhin Interaktionen mit der Umwelt und den wichtigen Bindungspersonen benötigt.

Die Reife der verantwortlichen Erwachsenen ist entscheidend, um letztendlich Vertrauen zu können, Beziehungen authentisch zu leben und dabei ernst genommen zu werden. Dies betrifft sowohl die Beziehung zwischen Menschen als auch die Beziehung und Erziehung zwischen Menschen und Hunden.

Die Psychosoziale Reife findet am reifen Gegenüber statt, in einer Gemeinschaft mit Wertschätzung, Achtsamkeit, Respekt, Vertrauen und Verantwortung. Grenzen und Regeln gehören als natürlicher und wichtiger Bestandteil dazu. Selbstreflexion ein wichtiger Ratgeber, der dabei die Möglichkeit gibt, weiter zu wachsen.

Aus unterschiedlichsten Gründen werden die Entwicklungsschritte im natürlichen Rahmen manchmal gestört. Das Schöne ist, eine Nachreifung ist möglich. Die Plastizität des Gehirns, macht es möglich, durch Erfahrungen Gehirnfunktionen zu verändern. Entwicklungsfenster können geöffnet und verändert werden, damit Körper und Gehirn in bester Abstimmung arbeiten und somit Energie von gesunder Natur verbraucht wird, und nicht ungesunder Natur. Somit kann Sozialleben im natürlichen Kontext gelebt werden. Wenn das möglich ist, werden auch Frust, Aggression, Stress und Druck wieder im normalen Gleichgewicht zum Leben dazugehören, genauso wie Freude, Ruhe, Entspannung und Gelassenheit. Das ist letztendlich Lebendigkeit und wird von Vertrauen und Respekt begleitet. Unser Körpersystem wird es uns mit Gesundheit deutlich machen. Das ist bei Hund und Mensch gleich.

Eine große Chance neue Wege zu gehen. Kräfteraubende Verhaltensmuster können dadurch aufgelöst werden und eine veränderte Wahrnehmung und Leichtigkeit bekommen ihren Platz. Ein neuer körpersprachlicher Ausdruck mit verständlicher Sprache tragen in sozialen Beziehungen entscheidend zum Wohlgefühl bei. Bindungsfähigkeit erhält einen natürlichen Platz im System. Die Motivation zum Lernen bekommt wieder die nötige Energie und treibt voran.

Es sind diejenigen, denen man vertrauen kann, die die Möglichkeit zur Entwicklung bieten. Jedes Kind will sich an einem Erwachsenen orientieren, der sich seiner Rolle sicher ist. Fehler dürfen dabei gemacht werden, die wichtige Rolle dabei, sollte jedoch niemals verlassen werden. Ein Kind möchte Kind sein und von einer verantwortlichen Bezugsperson geführt werden. Zur Orientierung sind Grenzen und Regeln notwendig. Ein Grundbedürfnis, das uns erneut verbindet. Erwachsen werden in einer Gemeinschaft, die sich unterstützt und füreinander da ist, ist dabei ein natürlicher Schlüssel, mit dem sich viele Türen öffnen lassen.